Eine weiße Krähe hockt auf erotisch bestrumpften Frauenbeinen. Oder handelt es sich um einen schwarzen Frauenkörper, der in einem weißen Federkleid steckt? Assoziationen mit mythologischen Gestalten und Märchenfiguren, können zwanglos in eine Deutung einfließen, aber sie sind für das Verständnis nicht notwendig und lassen sich auch nicht verifizieren.
Mythos, Märchen und Traum sind sprachliche Kategorien, die Grenzerfahrungen des Bewusstseins beschreiben und analysieren. Eden, Oz oder Atlantis stehen für imaginäre Schauplätze an denen irrationale Dinge geschehen und übernatürliche Kräfte walten. Die Arbeiten von Sandra Becker inszenieren diesen Zauber auf abstrakter Ebene. In einem Prozess der Formalisierung wird alles was auf konkrete Erzählhandlungen hinweisen könnte extrahiert. Trotzdem bietet jede Arbeit reichlich Stoff für Imaginationen, die in der Inszenierung der Arboner Ausstellung ein Flechtwerk bilden können.